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Ganzheitliche E-Mobilität mit Hilfe von Smart-Grids

Ganzheitliche E-Mobilität mit Hilfe von Smart-Grids

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Audi mit Projekt zur E-Mobilität
  • Vernetzung von Auto, Heizung und Haushalt

Die Elektromobilität gilt mittlerweile als eine der wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Mobilität weltweit. So haben viele Staaten bereits Förderprogramme aufgelegt, um die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu stärken. Langsam steigt die Anzahl der elektronischen Fahrzeuge in den Industrienationen Europas und Amerikas. Es verwundert daher nicht, dass viele Autobauer ihre Angebotspalette um E-Fahrzeuge erweitert haben und viel Geld in neue Forschung und Entwicklung investieren. Der wohl bekannteste Bauer von E-Fahrzeugen ist dabei sicherlich Tesla aus den USA. Das Unternehmen von Elon Musk gilt als einer der Pioniere im Bereich der E-Mobilität und hat mit seinen extravaganten Fahrzeugen schon oft für Aufsehen gesorgt. Tesla ist dabei aber nicht nur als Autobauer aktiv. Vielmehr hat das Unternehmen sich ein diversifiziertes Portfolio aufgebaut, das neben der Produktion von Fahrzeugen auch die Energiewirtschaft abdeckt. So hat Tesla mit der Power Wall einen Solarspeicher entwickelt, der Fahrzeuge mit Solarstrom laden kann. Andere Anbieter sehen sich daher in Zugzwang. Nun hat der deutsche Autobauer Audi reagiert und will neue Produkte auf den Markt bringen, mit denen Solarstrom intelligent gemanagt werden soll.

Smart-Grid

Doch wie genau will Audi Solarstrom intelligent managen? Das Zauberwort lautet hier Smart-Grid. So hat das Unternehmen aus Ingolstadt ein Projekt auf den Weg gebracht, das eine bessere Nutzung von Solarstrom ermöglichen soll. Im Rahmen des Projekts werden dabei Photovoltaikanlagen verschiedener Größe mit stationären Batterien kombiniert. Sie bilden dann ein sogenanntes virtuelles Kraftwerk. Prinzipiell handelt es sich dabei um Batterien, die auch in einem Elektroauto verbaut werden können. Das Projekt verfügt darüber hinaus über eine große Besonderheit. So wird der Strom intelligent an das Auto, die Heizung und den gesamten Haushalt verteilt. Durch diese Maßnahme hat der Autobauer Audi erstmal einen eigenen Zugang zum Energiemarkt. Aktuell werden im Projekt Haushalte in Ingolstadt und Zürich mit den Photovoltaikanlagen ausgestattet. So soll die Alltagstauglichkeit der Anlagen getestet werden. Über eine integrierte Kommunikationsschnittstelle werden alle Anlagen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammengeschaltet. Dadurch hat der Nutzer Auto, Heizung und Haushalt stets im Blick und kann alle Bereiche optimal steuern.

Audi möchte sich vom reinen Autohersteller zu einem Mobilitätsdienstleister weiterentwickeln.

Zusammenarbeit mit Start-Up

Beim Smart-Grid Projekt arbeitet Audi mit einem Start-Up zusammen. So wurde die Software für das virtuelle Kraftwerk von einer Firma aus Zürich entwickelt. Die Software sorgt dabei dafür, dass kleinere Mengen Energie kurzfristig zwischengespeichert werden und so Schwankungen der vernetzten Heimspeicher ausgeglichen werden. So kann auch die Netzfrequenz stabilisiert werden. Dadurch sollen vor allem Hausbesitzer, die auf dem Dach eine Photovoltaikanlage besitzen, ihren Verbrauchsanteil am Solarstrom steigern. So können sie Kosten für den regulären Strom aus dem Stromnetz sparen. Ziel des Projekts ist eine sinnvolle Vernetzung aller Lebensbereich über das Auto hinaus. Audi möchte sich vom reinen Autohersteller zu einem Mobilitätsdienstleister weiterentwickeln. Der erste Schritt auf diesem Weg ist eine bessere Verflechtung von Auto und Stromnetz.

Andere Anbieter ziehen nach

Neben Tesla und Audi versuchen sich auch andere Autobauer zurzeit an neuen Geschäftsmodellen im Bereich der Energiewirtschaft. So hat BMW in Leipzig ein Projekt gestartet, das gebrauchte Batteriemodule aus dem BMW i3 zu einem riesigen Speicher zusammenschließt. Darüber hinaus sind Gerüchte im Umlauf, denen zufolge BMW einen Speicher plane, der wie der von Tesla im Haus eingesetzt werden kann. Dieses Vorhaben wurde jedoch von BMW-Chef Harald Krüger öffentlich dementiert. Daneben hat auch der Hersteller Mercedes gebrauchte Batterien aus dem E-Smart zu einem großen Speicher zusammengeschlossen. Dadurch ist ein wirtschaftlicher Betrieb von mindestens weiteren zehn Jahren möglich. Außerdem verkauft Mercedes in den USA bereits Solarspeicher für das Haus. Ob Audi nach dem Projekt eine Serienproduktion startet ist derzeit noch nicht klar. Zunächst möchte das Unternehmen die Ergebnisse des Projekts abwarten.