Carsharing: free floating oder stationär?

Beim Carsharing gibt es unterschiedliche Formen, die ihre eigenen Vorteile aber auch Nachteile haben. Vor allem wird unterschieden, ob das Auto stationär zur Verfügung gestellt wird oder dort 

steht, wo der letzte Fahrer es abgestellt wird, letzteres wird free floating genannt. Dabei wird das Auto von dem Kunden per Smartphone geortet und der Kunde sieht, wo ein geeignetes Fahrzeug steht. Er kann das Auto dann auch dort abstellen und muss es nicht erst zu einer Station fahren. Beim stationären Carsharing wird das Auto dagegen an einer festen Station abgeholt und auch an einer solchen wieder abgegeben. 

Es gibt aktuell fünf free-floating und 176 stationsbasierte Carsharing-Anbieter. Hinzu kommen noch kombinierte Angebote. Dementsprechend sind die stationsbasierten Angebote an 740 Orten 

verfügbar – es gibt jedoch nur 18 Orte, an denen das reine free-floating angeboten wird. Die größere Ausbreitung der stationsbasierten Angebote zeigt sich auch bei den Fahrzeugen – der Unterschied ist allerdings deutlich kleiner, als angenommen werden könnte: Gut 8000 Fahrzeuge stehen für reines free-floating zur Verfügung, hinzu kommen knapp 1000 aus kombinierten Angeboten. Dem gegenüber stehen 11200 Fahrzeuge aus stationsbasierten Angeboten. Auf Grund der höheren Anzahl an Orten können mit stationsbasierten Diensten rund 41,4 Millionen Personen erreicht werden. Nur rund ein Viertel davon (rund 10 Millionen Personen) haben Zugriff auf die free-floating-Anbieter. Die zur Zeit größten Anbieter sind ​stadtmobil​, ​cambio​ und ​book-n-drive​ bei den stationsbasierten Angeboten. ​ShareNow​ (Zusammenschluss von car2go und DriveNow) und ​MILES Mobility​ (ehemals drive by mobility) sind die größten Anbieter beim Free-floating. Größter kombinierter Anbieter istbook-n-drive.

Carsharing ist kein ganz neues Phänomen, dennoch gibt es aktuell einige Entwicklungen, die spannend zu beobachten sind. Stationsbasiertes Carsharing gibt es seit 1999, free-floating wurde erst 2012 eingeführt und hat schon 2014 mehr Berechtigte, die das eigene Angebot nutzen. Diese Tendenz setzt sich fort und die Anzahl der Nutzer pro Fahrzeug ist entsprechend beim free-floating mittlerweile deutlich höher. Damit geht der Trend deutlich Richtung free-floating. ​Car2go und DriveNow vereinen sich unter dem neuen Namen SHARE NOW​ und werden zum weltweit größten Anbieter von free-floating. Auf Grund der Entwicklung ist davon auszugehen, dass free-floating das stationsbasierte Anbieten langfristig verändern wird, denn es kommt dem Wunsch des Kunden nicht zu einer Station fahren zu müssen entgegen. Die meisten Kunden können durch dieses Angebot das Fahrzeug zentral parken und abholen, was eine deutlich höhere Flexibilität ermöglicht. Allgemein steigt die Zahl der Nutzer von Carsharing-Angeboten rapide – vor allem in den Großstädten nutzen es immer mehr Kunden, was die Auslastung der Fahrzeuge entsprechend verbessert und das Modell für alle Beteiligten immer attraktiver werden lässt.