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Urban Mobility

Zwei Schlüsselfaktoren für Mobilität

Zwei Schlüsselfaktoren für Mobilität

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Mobilität muss Inklusion beinhalten
  • Zugang zu Mobilität für jeden

Mobilitätslösungen der Zukunft müssen für jeden zugänglich sein. Darüber hinaus muss ein jeder die Möglichkeit haben, die Verkehrsmittel tatsächlich benutzen zu können.

Die Art und Weise unserer Mobilität muss sich auf Grund des drohenden Klimawandels verändern. Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, muss die Emission von Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 auf Null reduziert werden. Hierfür werden neue Ansätze in der Organisation von Mobilität benötigt. Bisherige Lösungsansätze betrachten jedoch ausschließlich technische Lösungen, wie Elektromobilität oder Sharing Systeme. Um Mobilitätskonzepte der Zukunft gesellschaftsfähig zu machen, wird jedoch mehr benötigt, als nur die rein technische Blickweise. Mobilitätsangebote müssen sich ebenso in ihrer Zugänglichkeit und Benutzbarkeit beweisen. Die Herausforderung besteht darin, Mobilität für jeden, unabhängig des Alters oder der persönlichen Konstitution, zu ermöglichen. Zusätzlich muss die Mobilität der Zukunft inklusiv sein, das heißt, es müssen Konzepte gefunden werden, die jede Person mit einschließen und ansprechen. Dies ist insbesondere für Menschen in ländlichen Regionen und mit einem geringen Einkommen wichtig.

Wie die Mobilität der Zukunft gelingen kann

Viele technologische Ideen im Bereich der Mobilität betrachteten bisher ausschließlich die technische Seite der Veränderung des Verkehrs. Andere Faktoren wie Inklusion und Zugänglichkeit bestimmen nun neben den technischen Aspekten die Debatten. Der Verkehr der Zukunft muss in räumlicher, ökonomischer, zeitlicher, physiologischer und sozialer Hinsicht barrierefrei sein. Unabhängig von den persönlichen Gegebenheiten oder des Wohnortes eines Menschen, muss zuverlässige und günstige Mobilität zur Verfügung stehen. Bisher basierten neue Mobilitätskonzepte vornehmlich auf Ressourcenschonung und weniger auf der Berücksichtigung der jeweiligen Lebensumstände der Menschen. Um Mobilitätskonzepte der Zukunft flächendeckend und ohne Diskriminierung umzusetzen, müssen die oben genannten Faktoren zwingend zutreffen.

Zusätzlich muss die Mobilität der Zukunft inklusiv sein […].

Carol Schweiger, Inhaberin der Schweiger Beratungsgesellschaft, macht die Lösung in einer Kombination von Politik und Technologie aus. „Technische Fehlentwicklungen müssen frühzeitig von der Politik korrigiert werden“, so die Expertin. Ein Zusammenspiel von Regulierung, als Rahmen für technische Entwicklungen, habe sich bereits in der Vergangenheit als gute Lösung bewährt, so Frau Schweiger. Verbesserungen sieht die Verkehrsexpertin besonders im Bereich der digitalen Zahlungssysteme, die für viele Menschen mit Behinderung oder ohne Zugang zu einem Smartphone nicht zugänglich sind. Diese Menschen werden dadurch de facto von neuen Mobilitätskonzepten ausgeschlossen. Hier könnte der Staat mit spezieller, eigens für Menschen mit Behinderung entworfener, Software gegensteuern. Zusätzlich könnten öffentliche Einrichtungen entstehen, die eine Nutzung von Onlinediensten, auch ohne Smartphone, im öffentlichen Raum möglich machen. Als Diskussionsgrundlage könnte ein sogenanntes „Mobility Equity Framework“ dienen, dass eine Art Arbeitsgrundlage für die Realisierung eines inklusiven Mobilitätssektors darstellt. Das Framework wurde von The Greenlining Institute entwickelt und enthält drei Schritte: zuerst wird eine Anforderungsanalyse des betreffenden Verkehrskonzepts erstellt, in der die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden. In einem zweiten Schritt wird das Konzept ausgewählt, das gleichzeitig die Bedürfnisse der Menschen maximiert und die Kosten minimiert. Als letzter Schritt erfolgt eine Beteiligung der spezifischen Bevölkerungsgruppen, die in Planungsverfahren meist unterrepräsentiert sind, um sicherzustellen, dass alle Interessen berücksichtigt werden.