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E-Mobility

Blaues Licht und grüner Motor: Polizei in Zukunft in Elektroautos auf Streife?

Blaues Licht und grüner Motor: Polizei in Zukunft in Elektroautos auf Streife?

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Die Münchner Polizei hat drei BMW i3 angeschafft
  • Die Polizisten loben die Fahreigenschaften, allerdings bieten die Stromer noch eine zu geringe Reichweite

Die Elektromobilität hat in den vergangenen Jahren deutlich an Popularität gewonnen. Viele sehen in der neuen Technologie eine Lösung für die Abgasprobleme der heutigen Zeit. Fragt man die Politik, so sollen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer mehr Menschen Elektroautos nutzen. Um dies zu erreichen wurden bisher verschiedene Maßnahme wie etwa die Elektroprämie durchgeführt. Die Effekte dieser Vorgehensweise sind jedoch bisher relativ gering geblieben. Im privaten Bereich wird es daher wohl noch einige Jahrzehnte dauern, bis die Elektromobilität sich durchgesetzt hat. Doch nicht nur im privaten Bereich, sondern auch bei staatlichen Institutionen ergeben sich durch die Elektromobilität große Potenziale. So verfügen staatliche Institutionen wie Feuerwehr und Polizei über Fuhrparks von mehreren zehntausenden Fahrzeugen. Die Polizei München hat nun ein Pilotprojekt gestartet. So wurden drei silberne BMW i3 angeschafft. Jeweils ein Wagen wird in den Städten München, Nürnberg und Augsburg eingesetzt. Die Autos sollen als Test dafür dienen, ob die Elektromobilität im Diensteinsatz ein geeignetes Mittel zur Fortbewegung darstellt. In der bayerischen Landeshauptstadt sorgt der Wagen dabei bereits für einiges Aufsehen.

Eine Frage der Alltagstauglichkeit

Entscheidend für die Arbeit der Polizei ist natürlich die Zuverlässigkeit des Wagens. Daneben zählen vor allem die Fahreigenschaften wie Beschleunigung und Reichweite. Besonders vorteilhaft ist beim Elektrofahrzeug die extrem hohe Beschleunigung. So kommt der i3 in 7 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer in der Stunde. Die 250 Newtonmeter Drehmoment werden beim Elektrometer beim Berühren des Gaspedals quasi sofort abgerufen. Auch gibt es keine Verzögerungen durch Schaltvorgänge. Vor allem für die Verfolgung von Flüchtigen bringt der Wagen also zahlreiche Vorteile mit sich. Die Polizisten in München müssen jedoch mit dieser enormen Kraft vorsichtig umgehen. So liegt die Reichweite des i3 in der Praxis nur bei 130 bis 160 Kilometern. Im Einsatz durch die Polizei sind es aber häufig noch weniger Kilometer. So ist die Belastung einfach zu hoch. Das laufende Blaulicht, Funk und Signalgeber belasten die Batterie zusätzlich. Der Akkustand sinkt dann relativ schnell. Für die Polizisten im Dienst ergibt sich dadurch die Herausforderung, die Akkuladung stets im Blick zu behalten. Wieder aufgeladen werden die Fahrzeuge bequem an der zentralen Dienststelle. Über Nacht werden die Stromer so schnell wieder einsatzfähig und können am folgenden Tag normal eingesetzt werden.

Zahlreiche Vorteile für den Klimaschutz

Neben den Vorteilen im technischen Bereich bietet das Elektroauto natürlich enorme Vorteile für die Umwelt. Dies liegt vor allem am hohen Wirkungsgrad, den der Motor erreicht. Der Wirkungsgrad beschreibt dabei das Verhältnis von eingebrachter Energie in Form von Kraftstoff bzw. Strom und die daraus gezogene Energie, die für die Fortbewegung genutzt werden kann. Bei einem Elektroauto liegt dieser Wirkungsgrad bei über 90 Prozent. Die Energieverluste sind hier also deutlich geringer als bei klassischen Verbrennungsmotoren. Gerade im Stadtverkehr bringen die Stromer weitere Vorteile. So können sie Bremsenergie zurückgewinnen und darüber hinaus laufen die Motoren im Stillstand nicht weiter. Darüber hinaus erzeugen die Fahrzeuge keinerlei Emissionen, was zu einer geringeren Belastung der Luft in den Städten führt.

Besonders vorteilhaft ist beim Elektrofahrzeug die extrem hohe Beschleunigung.

Noch einiges zu tun

Nach mehreren Wochen fiel das Fazit der Polizisten in München, Nürnberg und Augsburg daher gemischt aus. So wurden die Fahreigenschaften des BMW i3 klar hervorgehoben. Vor allem das schnelle Ansprechen des Motors stellt im Dienstalltag einen extrem großen Vorteil dar. Jedoch gibt es auch bedeutende Nachteile, die einen Einsatz in der breiten Masse daher aktuell verhindern. So ist der Wagen deutlich kleiner als ein Mittelklassewagen. Für die Polizisten ist das Mitnehmen der gesamten Ausrüstung daher nicht möglich. Auch ist die Reichweite mit höchstens 160 Kilometern einfach viel zu gering. 300 bis 500 Kilometer sollten es schon mindestens sein. Auch ist die Ladezeit des Akkus mit mehreren Stunden noch deutlich zu hoch. Trotz dieser Probleme zeigt der erste Einsatz von Elektrowagen bei der Polizei in München, Augsburg und Nürnberg aber, dass die Stromer über Potenzial verfügen. Es ist daher durchaus denkbar, dass es in den kommenden Jahrzehnten verstärkt zum Einsatz von Elektrofahrzeugen bei der Polizei kommen könnte.