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Status Quo der Mobilität

Status Quo der Mobilität

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Sowohl die Anzahl der Straßenfahrzeuge als auch die Emissionen des Verkehrssektors steigen aktuell weltweit an
  • Der Verkehr der Zukunft muss klimafreundlicher werden, indem durch Elektromobilität die CO2 Emissionen pro Fahrzeug und durch ÖPNV Nutzung sowie Sharing die Fahrzeuganzahl reduziert werden

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels muss ein Umdenken in unserem Mobilitätsverhalten stattfinden. Der Verkehrssektor ist hinter der Stromproduktion der Bereich, der weltweit für die zweithöchste Menge an Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Um das Klima zu schonen bedarf es also sowohl neuer Antriebstechnologien wie Elektromotoren als auch die Abkehr von der Vorstellung vom Privatauto für jeden, um den Verkehr auf unseren Straßen zu reduzieren. Derzeit geht die Entwicklung jedoch eher in die andere Richtung. Die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge steigt − insbesondere in aufstrebenden Wirtschaftsnationen des Globalen Südens, aber auch weiterhin im Globalen Norden. Ebenso geht der Umstieg auf Alternativen zum Verbrennungsmotor bei den Antriebstechniken nur schleppend voran. Sollen die globalen Klimaziele erreicht werden, müssen sich verschiedene Aspekte unserer Mobilität verändern, weiterentwickeln oder ausgetauscht werden.

Entwicklung der KFZ Anzahl und verkehrsbedingten CO2 Emissionen

Der gesamte Verkehrssektor war 2015 mit 7,5 Milliarden Tonnen für nahezu 25 % des CO2 Ausstoßes verantwortlich − Tendenz weiter steigend. Dieser Wert liegt 60 % über dem von 1990 und wird sich weiterhin dramatisch vergrößern, wenn es so weitergeht wie bislang. Ein maßgeblicher Grund für diese Entwicklung ist die rasante Zunahme der zugelassenen Fahrzeuge. In China waren 2017 mit ca. 200 Millionen Autos mehr als viermal so viele unterwegs wie noch 2005 und in Indien verdoppelte sich die Anzahl zwischen 2008 und 2015 von 105 Millionen auf 210 Millionen. Aber auch in der westlichen Welt ist weiterhin kein Rückgang zu verzeichnen. In Deutschland waren es 2017 mit ungefähr 62,6 Millionen Fahrzeugen ca. eine Million mehr als im Vorjahr und in den USA wuchs die Zahl von 2014 bis 2015 um 3,2 Millionen auf 263,6 Millionen.

Jeder muss seinen Beitrag zur Erreichung nachhaltiger Mobilität leisten.

Der Rahmen für internationale Klimaziele wurde mit dem Pariser Klimaabkommen von 2016 bereits geschaffen, doch an der nationalen Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele hapert es bisher gewaltig. Will man die Ziele noch einhalten, müssten sich die CO2 Emissionen im Verkehrssektor bis 2050 auf drei bis vier Milliarden Tonnen pro Jahr mindestens halbieren. Bis 2100 soll die Wirtschaft gar CO2 emissionsfrei sein. Darüber hinaus hat die EU sich zum Ziel gesetzt, dass der Ausstoß im Verkehr bis 2050 60 % geringer ausfallen soll als 1990. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Staaten allerdings regulierenden Einfluss nehmen. Erste Länder haben Quoten für Elektroautos eingeführt oder wollen die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren zukünftig ganz verbieten. Außerdem gibt es teilweise Steuervorteile für Elektrofahrzeuge. All das ist nötig, da die umweltfreundlicheren Antriebstechnologien heutzutage noch recht kostenintensiv sind.

Notwendige Maßnahmen zum Klimaschutz in der Mobilität

Der Umstieg auf Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem umfassenden Klimaschutz. Allerdings stehen diesem nicht nur die hohen Kosten, sondern auch die Einstellung der NutzerInnen im Weg wie zum Beispiel der derzeitige Trend zum SUV zeigt. Der Verkehrsexperte Prof. José Viegas meint jedoch, dass neue Technologien im Bereich der Mobilität wie Elektroantrieb, digitale Vernetzung sowie autonomes Fahren nicht nur umweltfreundlicher sind, sondern auch weitere Vorteile wie einen höheren Komfort mit sich bringen und sich deshalb langfristig durchsetzen werden. Kurzfristig die beste Lösung ist jedoch die Reduzierung des Verkehrs an sich. Damit die Nutzung von Elektroautos wirklich umweltfreundlich ist, muss sich allerdings auch im Energiesektor etwas tun. Nur durch Strom aus erneuerbaren Energien kann der Verkehrssektor seine Treibhausgasemissionen signifikant senken.

Für uns Nutzerinnen und Nutzer bedeutet die Verkehrswende auch eine Einstellungswende. Ein logischer Schritt zur Senkung der Emissionen im Verkehr ist die Senkung des Verkehrsaufkommens selbst. Dies kann durch vermehrte Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs oder Car- und Ridesharing Angebote erreicht werden. Eine weitere Alternative stellt natürlich das Fahrrad oder E-Bike dar. Die Hauptsache ist, das eigene Auto wird mal stehen gelassen oder gar nicht erst angeschafft. Beim Ausbau dieser Mobilitätsvarianten sollte der Staat seine Bürgerinnen und Bürger jedoch nicht alleine lassen und durch Förderungen und den Ausbau des ÖPNV oder des Radwegenetzes Unterstützung leisten.

Für einen erfolgreichen Klimaschutz müssen also Politik, Wirtschaft sowie Zivilgesellschaft zusammenarbeiten und jeder muss seinen Beitrag zur Erreichung nachhaltiger Mobilität leisten.

Umfassendere Informationen zum Thema Verkehrswende liefert Dir auf Deutsch zum Beispiel die Initiative AGORA Verkehrswende oder auf das Internationale Transport Forum der OECD.